Platin
Im Mittelalter war Platin noch nicht bekannt. Erst um 1735 fanden es die Spanier in Form von kleinen Körnchen in den Goldseifen des Flusses Pinto in Kolumbien. Da man mit dem grauen Metall, das dem
Feuer aufgrund des hohen Schmelzpunktes widerstand nicht viel anfangen konnte,
nannten sie es Platina = Silberchen, eine verächtliche Verkleinerungsform für das spanische Plata = Silber.
Eigenschaften
Platin ist ein Metall mit hohem Gewicht. Es ist viel schwerer schmelzbar als Gold und Silber, denn sein Schmelzpunkt liegt bei 1774°C. Platin ist härter als Gold und Silber und außerordentlich zäh und gleichzeitig geschmeidig. Platin nimmt beim Polieren einen hohen Glanz an. Durch seine grauweiße Farbe, die man durch Zusatz von Palladium aufhellt, wirkt es besonders schön in Verbindung mit Brillanten.
Warum ist
Platin-Schmuck so wertvoll?
Platin ist mit Abstand das seltenste der Schmuckmetalle.
Jedes Jahr werden rund 3.000 t Gold gefördert - aber nur ca. 180 t Platin. Um eine einzige Unze Platin (31,1 g) zu gewinnen, müssen große Mengen Erz ins Rollen gebracht werden: 10 Tonnen! Für
dieselbe Menge Gold (1 Unze) müssen „nur“ 3 Tonnen Gestein gebrochen werden. Ein Schmuckstück aus 950/- Platin ist um rund 35 % schwerer als ein gleich großes aus 750/- Gold und enthält 74 % mehr
reines Edelmetall. Rund 150 einzelne Arbeitsprozesse sind erforderlich, um das Platin von den begleitenden Mineralien und Metallen zu trennen; fünf volle Monate dauert es daher vom Erz zum fertigen
Platinbarren.
Höchste Ansprüche stellt das Platinmetall in der Schmuckverarbeitung. Die Herstellung eines
Schmuckstücks erfordert hochqualifizierte Arbeitskräfte und aufwendige Arbeitsvorgänge.
Kann man Platin von Weißgold unterscheiden?Ihre Hand spürt den Unterschied sofort: Auch ein einfacher Trauring aus Platin ist deutlich schwerer als
der
Gleiche aus Weißgold. Platin ist nicht oberflächlich „farbveredelt“. Es hat diese Tarnung nicht
nötig: Es ist echt durch und durch, und sein tiefer weißer Glanz ist
unveränderlich.
Welche
Vorteile hat Platin beim Tragen?
Bei Platin entsteht auch nach längerem Tragen eines Schmuckstückes kaum Metallverlust (kein Abspanen), Platin ist sehr hautverträglich. Kostbare Steine sind in Platin sehr sicher gefaßt und bestens geschützt; in seiner Farbneutralität lässt Platin die Leuchtkraft des Steins optimal zur Geltung kommen.
Was heißt
„Pt 600“ oder „Pt 950“?
Zunächst: „Pt“ ist ganz einfach das chemische Zeichen für
das Element Platin. Die Zahl dahinter gibt dann - in Tausendsteln - den Gewichtsanteil von reinem Platin an der Schmucklegierung an. Von 1.000 g Schmuckplatin sind bei Pt 950 also 950 g reines Platin
- volle 95 %. Die restlichen 5 % einer Schmuckplatin-Legierung bestehen aus Kupfer, Palladium oder Iridium. Sie werden mit dem Platin „legiert“ (d. h. homogen vermengt), um seine Eigenschaften beim
Bearbeiten oder speziell beim Tragen zu verbessern.
Ist Platin kratzfest?
Platin ist zwar sehr fest und zäh - aber kratzfest ist es ebenso wenig wie die anderen Schmuckmetalle. Mit der Zeit treten bei allen Schmuckstücken - besonders natürlich bei Ringen - Tragespuren auf.Bei Platin kommt noch etwas Besonderes hinzu - ein scheinbarer Nachteil, der in Wirklichkeit ein Vorteil ist: Während bei den anderen Schmuckmetallen bei jedem Kratzer ein feiner Metallspan abgehoben wird - das Metall also verschleißt - wird bei dem zähen Platin das Material nur seitlich verschoben: Platin trägt sich nicht ab.
Quelle: Infomaterial Fa. R. Rauschmayer Pforzheim