Die Farbgoldlegierungen
Gelbgold ist eine dem Feingold ähnelnde gelbe Goldlegierung aus Feingold mit Silber und Kupfer. Das Verhältnis beeinflusst die Farbe. Mit
abnehmendem Goldgehalt reduziert sich auch die Tiefe des Gelbtons sehr schnell. Üblicherweise ist das Verhältnis der dem Gold zugesetzten Metalle untereinander ca. 1:1; die Tönungen und
Farbintensität können stufenlos und beliebig gewählt werden. Die Farbe reicht von hellgelb mit deutlichem Silberanteil bis zu gelborange mit dem umgekehrten Verhältnis zum Kupferzusatz. Gelbgold ist
durch ihren hohen Erkennungswert weltweit mit Abstand die beliebteste Goldfarbe.
Weißgold und Graugold als Sammelbegriff bezeichnet Goldlegierungen, die durch Beimischung deutlich entfärbender Zusatzmetalle eine weiß-blassgetönte
Goldlegierung ergeben. Als Legierungszusätze werden hauptsächlich Palladium, bei niedrigen Goldgehalten aber auch Silber verwendet. Die Entfärbung des von Natur aus gelben Goldes tritt kontinuierlich
ein und setzt eine gewisse Menge des entfärbenden Zusatzes voraus. Der Rest, der dann noch bis zum berechneten Gesamtvolumen fehlt, besteht oft aus Kupfer und Silber.
Diese fast farblosen Werkstoffe wurden in den ersten Jahren des 20. Jahrhundets als kostengünstiger und punzierfähiger Platinersatz für Schmuckzwecke in der Goldstadt
Pforzheim entwickelt und als Weißgold eingeführt.
Im frankophonen Sprachraum sind diese Werkstoffe treffender als „or gris“, Graugold bekannt.
Ziel war ein gut zu verarbeitendes, anlaufbeständiges Material, in dem farblose Brillanten hervorragend ihre Wirkung zeigen konnten. Bis dato war man auf Silber, das nachdunkelt, oder eben
Platin und das etwas dunklere und leichtere Palladium angewiesen.
Folgerichtig existieren auch vor dieser Zeit keine Schmuckstücke mit Weißgold.
Die edlere Alternative ist palladiumhaltiges Weißgold, eigentlich treffender als Graugold zu bezeichnen. Es ist vergleichsweise weich, wobei es unterschiedliche
Rezepturen von harten bis weichen Legierungen gibt. Es handelt sich um Mehrstofflegierungen mit bis zu sechs Komponenten. Der Grundfarbton der palladiumbasierten Goldmischungen ist allgemein dunkler,
eben „grauer“ als der des nickelbasierten Weißgoldes. Üblicherweise werden Weiß-und Graugoldlegierungen meistens nach der Bearbeitung rhodiniert.
Ursprünglich sehen diese Werkstoffe leicht beige aus.
Anbieter von Goldlegierungen entwickeln immer wieder neuartige Werkstoffe. So gab und gibt es Weißgoldlegierungen mit Cobald, Chrom, Mangan-Germanium und anderen Metallen.
Da sich „weißes“ Gold nicht elektrochemisch abscheiden lässt, werden Schmuckerzeugnisse aus Weißgold in der Regel auf galvanischem Wege rhodiniert. Dieser Überzug mit Rhodium, einem Platin-Nebenmetall, bewirkt eine Farbverbesserung hin zu einem reinen, silberartigen Weiß, sowie einer verbesserten Kratzfestigkeit gegenüber der unbeschichteten Metalloberfläche aus reinem Weißgold.
Rotgold ist eine Goldlegierung, bestehend aus Feingold, Kupfer und gegebenenfalls etwas Silber, um die mechanische Verarbeitbarkeit zu verbessern. Der
relativ hohe Kupferanteil, der deutlich über dem des Silbers liegt, ist für die namensgebende „rote“ Färbung und Härte des Materials verantwortlich. Der Farbton ist kupferähnlich.
Regional sind bestimmte Goldfarbtönungen beliebt; so akzeptiert der Osten und Süden Europas doch eher die dunkleren und farbstarken rötlicheren Goldlegierungen. Umgangssprachlich wurde Rotgold in
der DDR auch als Russengold bezeichnet; teilweise ist in Süddeutschland auch heute noch der Begriff Türkengold gebräuchlich. Russengold hat den ungebräuchlichen Feingehalt
von 583 und ist daran sehr gut zu erkennen. Die Färbung ist auch etwas heller als bei heutigem Rotgold.
Grüngold ist eine grünlichgelbe Goldlegierung ohne Kupferzusatz. Die Farbe entsteht durch Annäherung an das Atomverhältnis Gold:Silber 1:1, was im optimalen Fall einem Goldanteil von 646 entspricht, bei dem der deutlichste Grünton auftritt. Da in diesem Falle der Silberanteil schon über 40 % beträgt, ist der Farbton relativ hell. Bis zu einem Drittel des Silbers lässt sich durch Cadmium ersetzen, was den Grünton intensiviert, die günstigen Anlaufeigenschaften und die Schmelztemperatur allerdings reduziert. Die Legierungen sind sehr weich und wenig farbstark. Grüngold wird selten verwendet, üblicherweise z. B. zur Darstellung von Laubblättern oder Ähnlichem.
Titan-Gold-Legierung Eine aushärtbare Titan-Gold-Legierung mit 99 % Gold und 1 % Titan wird in der Trauringherstellung und Medizintechnik eingesetzt. Der hohe Edelmetallanteil in Verbindung mit hoher Festigkeit machen den Werkstoff interessant. Die gelbe Farbe ist vergleichbar mit der von 750 Gelbgold, jedoch „grauer“. Durch den Titanzusatz ist die Legierung beim Schmelzen sehr empfindlich und reagiert mit Sauerstoff und Stickstoff.
Quelle: angelehnt an Wikipedia